Die neueste Kugel aus dem Hause Weber
Der Weber Kugelgrill gehört wohl mehr oder weniger zu den Grills die jeder kennt und die meisten von euch hatten oder haben so einen Grill zu Hause stehen. Es ist der Klassiker schlechthin und der durch jede Menge Zubehör zum absoluten Allrounder wird. Im letzten Jahr wurde auf der Spoga 2018 die neueste Generation der Weber Kugel vorgestellt und zwar der Weber Master Touch Premium E-5770.
Die Neuerung die wohl für am meisten Gesprächsstoff gesorgt hat, war das neue Edelstahl Deckelscharnier, mit dem sich der Deckel ähnlich wie beim Summit Charcoal öffnen lässt. Aber nicht nur das Deckelscharnier hat sich geändert, es gibt noch weitere Neuerungen und Verbesserungen die ich euch in diesem Beitrag vorstellen möchte.
Nicht nur das Deckelscharnier ist neu
Sicherlich ist das neue Deckelscharnier zumindest auf dem ersten Blick das Highlight des neuen Weber Master Touch Premium, dennoch gibt es ein paar weitere sehr coole Features. Ich habe euch noch mal alle Neuerungen zusammengefasst:
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iGrill Sockel für das iGrill Mini und iGrill 2
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Verbesserte Lüftungssteuerung (“P” Luftschlitze)
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Porzellanemaillierter Holzkohlering
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Diffusor-Platte aus Edelstahl
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Neuer Deckelgriff
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Abnehmbarer Deckel durch Edelstahl-Deckelscharnier
Einige der Neuerungen gibt es auch für die aktuelle Master Touch Serie E-5750 wie zum Beispiel die verbesserte Lüftungssteuerung und den iGrill Sockel. Rein theoretisch kann man jeden Kugelgrill um den iGrill Sockel erweitern, da dieser nur an den Griff geschraubt wird. Gleiches gilt für den Holzkohlering und die Diffusor-Platte, inwiefern man diese Dinge allerdings im Zubehör kaufen kann, ist mir aktuell nicht bekannt.
Lieferung, Auspacken, Aufbauen & Ausbrennen
Im Prinzip hat sich am Aufbau und Lieferumfang nicht viel geändert, durch das neue Edelstahl Deckelscharnier hat sich der Aufbau nur in diesem Bereich etwas geändert. Das Scharnier besteht aus zwei Teilen, eins wird mit 4 Schrauben direkt am Kessel verschraubt, das andere Teil am Deckel. Wichtig ist eigentlich nur, dass durch die Stellschraube der Deckel richtig justiert wird. Damit dieser sich später richtig schließen lässt.
Der Aufbau selbst ist ansonsten identisch zu seinen Vorgänger Modellen und ist unter einer Stunde erledigt. Wie gesagt bis auf das Deckelscharnier hat sich nichts am eigentlichen Aufbau geändert. Nachdem Aufbau folgt das obligatorische ausbrennen. Bei diesem Schritt werden Produktionsrückstände verbrannt.
Auf diesem Foto erkennt man noch mal ganz gut die Stellschraube zum Einstellen des Deckelscharniers. Wenn diese nicht korrekt eingestellt ist (wenn der Deckel eingesetzt ist) kann es passieren, dass der Deckel nicht korrekt schließt. Das ganze hat mich ein wenig an das Einstellen von Schranktüren erinnert.
Die neuen Low & Slow Fähigkeiten
Was mich beim neuen Weber Master Touch Premium besonders interessiert hat, sind die neuen “Low & Slow” Fähigkeiten. Durch die Kombination aus neuer Lüftungssteuerung, Holzkohlering und Diffusor-Platte soll der Kugelgrill mit einer Ladung Briketts mehr als 15 Stunden räuchern können.
Besonders interessant finde ich die Möglichkeit das man den Holzkohlering auf zwei Art und Weisen nutzen kann. Zum einen als Bande für einen Minion Ring oder aber ähnlich wie beim Weber Smokey Mountain Cooker. Bei der letzteren Variante werden die Briketts einfach in den Holzkohlering gelegt und entzündet. Durch die neue Lüftungssteuerung wird der Kugelgrill dann auf ca. 110 Grad eingeregelt.
Für meinen ersten Test habe ich beide Möglichkeiten getestet, also sowohl die Minion-Ring Variante als auch die Variante mit den Briketts im Holzkohlering. Dafür habe ich jeweils schöne US Short Ribs genommen, die ich mit Smokewood Whisky Chunks geräuchert habe.
Die Minion-Ring Methode hat wie zu erwarten ohne Probleme funktioniert. Durch den Holzkohlering kann man aber mehr Briketts für den Minion-Ring verwenden, da die Briketts sich besser aufreihen lassen. Das spiegelt sich dann natürlich in einer längeren Laufzeit wieder.
Bei der Variante mit den Briketts im Holzkohlering musste ich mich erstmal ein wenig an die Lüftungssteuerung gewöhnen. Hier braucht man beim einregeln etwas Geduld bis die gewünschte Temperatur erreicht wird. Gibt man am Anfang deutlich zu viel Sauerstoff, entzünden sich zu viele Briketts und man bekommt die Temperatur nur schwer wieder gesenkt. Ich habe ähnlich wie beim entzünden des WSM, insgesamt 5 durchgeglühte Briketts in die Mitte gelegt und die Luftzufuhr relativ klein eingestellt.
Es dauert dann eine Weile bis die gewünschte Garraumtemperatur von ca. 100-110 Grad erreicht wird, aber danach läuft der Master Touch Premium wie ein Uhrwerk. Bei kühlen Außentemperaturen von um die 5 Grad Celsius habe ich gute 45 Briketts (Tipp: Kokoko Eggs von McBrikett) zum Start in den Holzkohlering gegeben. Nach 10 Stunden und den fertigen US Short Ribs war noch etwa ein Drittel der Briketts übrig.
Mein Fazit
Das neue Deckelscharnier hat die Meinungen bei vielen Grillern ein wenig gespalten. Einige mögen es gar nicht, andere finden es hingegen super. Ich gehöre zu den letzteren, der neue Deckel gefällt mir persönlich sehr gut. Sobald das Scharnier richtig eingestellt ist, macht das neue System richtig Laune.
Man muss nicht eine ganze Hand freihaben um den Deckel zu öffnen, es reicht im Prinzip ein Finger um den Deckel zu öffnen. Wenn man zum Beispiel den Pizza-Ring von Moesta BBQ nutzen möchte, kann man einfach die Stellschraube am Scharnier lösen und den Deckel komplett abnehmen.
Der Deckel hat sich übrigens nicht in seiner Form oder Größe geändert, das bedeutet er hat weiterhin die gleiche Höhe. So lassen sich natürlich Klassiker wie das “Beer Can Chicken” auch auf dem neuen Master Touch Premium zubereiten. Was mir ebenfalls sehr gut gefällt ist der iGrill Sockel, bisher war es doch immer irgendwie schwierig das Thermometer an der Kugel zu befestigen. Ich hoffe das es den Sockel demnächst auch als Zubehör für ältere Modelle gibt.
Durch die weiteren neuen Features wie die neue Lüftungssteuerung, die sich durch die neue Form deutlich genauer einstellen lässt, macht das “smoken” auf der Kugel noch mehr Spaß. In Verbindung mit der Diffusor-Platte un dem Holzkohlering läuft der Master Touch Premium fast wie ein Uhrwerk. Es ist natürlich nicht mit einem Kamado wie dem Big Green Egg vergleichbar, aber dennoch läuft er relativ stabil.
Leider ist das “Dreinbein-Gestell” des Grills nach wie vor ein wenig wackelig. Es ist zwar stabil, aber wenn man den Kugelgrill bewegt, merkt man ein wenig Spiel. Ich glaube jeder Besitzer einer Weberkugel weiß was ich meine. Alles in allem gefällt mir der neue Weber Master Touch Premium sehr gut, ich finde das Edelstahl-Deckelscharnier sehr gelungen und ein echtes Highlight.
Den Grill gibt es im Handel für 379 Euro, iGrill 2 und Abdeckhaube müsst ihr allerdings separat erwerben.
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